Ein starkes Immunsystem ist essenziell, um Krankheiten abzuwehren und sich insgesamt wohlzufühlen. Sowohl westliche als auch östliche Traditionen bieten wertvolle Ansätze, um die Abwehrkräfte auf natürliche Weise zu unterstützen – vor allem durch eine bewusste, saisonale und regionale Ernährung.
Im Westen liegt der Fokus oft auf einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und ausreichend Flüssigkeit. Besonders in der kalten Jahreszeit empfiehlt es sich, auf saisonale Lebensmittel zu setzen, die in der Region gerade frisch erhältlich sind. Dazu gehören:
- Wurzelgemüse wie Karotten, Randen, Schwarzwurzeln, Pastinaken etc., die Vitamine und Antioxidantien enthalten.
- Kohlarten wie Grünkohl, Rosenkohl, Federkohl und Wirsing, die reich an Vitamin C, K und Ballaststoffen sind.
- Äpfel, Birnen und saisonale Beeren, die Vitamin C und Flavonoide liefern. Feine Kompotte zum Beispiel können eine wunderbare Basis für ein wärmendes, bekömmliches Frühstück sein.
- Regionale Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch, die das Immunsystem durch ihre Inhaltsstoffe unterstützen. Tipp: Wenn die Kräuter in Hülle und Fülle im Frühling/Sommer wachsen, portionieren und für die kälteren Tage einfrieren.
- Gewürze wie Zimt, Ingwer und Kurkuma, die in der kalten Jahreszeit gut verfügbar sind, haben entzündungshemmende und immunstärkende Eigenschaften.
Ein Lieblingssnack meiner ganzen Familie sind Federkohlchips. Sie sind einfach mit wenigen Zutaten im Backofen zuzubereiten und können entweder als knusprige Beilage zu einem Essen oder als Chipsersatz vor dem Fernseher genossen werden. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird das Immunsystem durch eine Balance von Yin und Yang sowie durch die Stärkung des Qi (Lebensenergie) betrachtet. Hier spielen saisonale und regionale Lebensmittel auch eine wichtige Rolle:
- Im Winter wird empfohlen, wärmende Lebensmittel zu konsumieren, die die Nieren und das Yang stärken, z.B. Wurzelgemüse, Knoblauch, Nelken, Rosmarin und Thymian.
- Suppen und Eintöpfe mit regionalen Zutaten wie Hülsenfrüchte, Kürbis, Esskastanien und Wurzelgemüse sind ideal, um den Körper zu wärmen und das Qi zu stärken. Denn im Winter braucht der Körper durch die Kälte mehr Energie und Nährstoffe. Damit diese auch aufgenommen werden können, braucht es eine gute Aufnahme-und Verdauungsfähigkeit. Allgemein «schwört» man in der TCM auf bekömmliche Speisen, diese stärken unsere Verdauungsleitung und somit unsere Immunabwehr.
- Auch Kraftsuppen (ob aus Fleisch, Fisch oder vegetarisch) stärken die Nieren und wärmen den Körper.
Eine Besonderheit aus dem Wissen der TCM betrifft die Zitrusfrüchte. Sie gelten seit jeher als DIE Vitamin-C-Quelle schlechthin. Sie wachsen in wärmeren Breitengraden und haben eine kühlende
Wirkung auf unseren Körper. Menschen, die von Natur aus eher «Gfrörli» sind, sollten in den kalten Monaten nicht zu viel Zitrusfrüchte oder rohes Gemüse konsumieren, da beides den Körper eher abkühlt. Denn die Kälte, die von draussen in unseren Körper dringt, macht ihm bereits genug zu schaffen.
Empfehlungen aus der integrativen Ernährung zusammengefasst:
- Saisonal und regional essen: Dasbedeutet, Lebensmittel zu wählen, diein Ihrer Region gerade Saison haben.Das ist nicht nur umweltfreundlich,sondern auch nährstoffreicher, und oft erfüllen saisonale Gemüse- und Obstsorten auch die Thermik, die unser Körper braucht. In vielen Hofläden, auf Märkten etc. findet man spannende Lebensmittel, die etwas in Vergessenheit geraten sind: Topinambur, Petersilienwurzeln, Rettich, Pastinaken etc.
- Frisch, gekocht und unverarbeitet: Vermeiden Sie möglichst verarbeitete Lebensmittel, um die natürlichen Nährstoffe zu erhalten und dem Körper eine einfachere Verdauung zu ermöglichen.
- Vielfalt auf dem Teller: Verschiedene Farben und Sorten sorgen für eine breite Palette an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien und machen Freude und Lust, denn das Auge isst schliesslich mit.
- Wärme und Balance: Besonders im Winter ist es wichtig, den Körper durch wärmende Speisen und Gewürze zu unterstützen.
- Einheimische Vitamin-C-Quellen bevorzugen: z. B. die Kartoffel (im Volksmund als die «Zitronen des Nordens» bekannt), fermentiertes Gemüse, Fenchel, Sanddorn, schwarze Johannisbeeren etc.

Nadia Bassot, 45, ist verheiratet und hat einen Sohn. Sie besitzt Aus- und Weiterbildungen in Reflexologie TCM und Integrativer Ernährung sowie ein CAS in Arbeitsund Organisationspsychologie. In ihrer Praxis munterWERK berät und begleitet sie individuell und ganzheitlich. Ihr Fokus liegt darauf, eine Ernährungsform zu finden, die passend für die Person und deren Lebensumstände ist.
→ munterwerk.ch
