Rotkabis – der bunte Star unter den Kabissorten

Foodfacts

Rotkabis – der bunte Star unter den Kabissorten

Die Frage aller Fragen: Wie heisst denn dieser feine rote oder bläuliche Kohl/Kabis jetzt? Rotkabis? Blaukabis? Oder doch Blaukraut? Rotkohl? Rotkraut? Eigentlich ist doch alles dasselbe? Er hat viele Namen, und doch meinen wir immer dasselbe, wir nennen ihn einfach mal Rotkabis, das ist in der Schweiz am geläufigsten. Kohl ist eher in Deutschland anzutreffen. Er gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist eine Varietät des Kopfkabis. Was ihn von seinem grünen Verwandten unterscheidet, ist nicht nur die auffällige rötlich violette Farbe, sondern auch sein leicht süsslicher Geschmack und die vielseitige Verwendbarkeit in der Küche.

Redaktor/in Meta Hiltebrand

Herkunft und Geschichte
Ursprünglich stammt der Kabis – und damit auch der Rotkabis – aus dem Mittelmeerraum. Bereits im antiken Griechenland und in Rom war Kabis als Heil- und Nahrungsmittel bekannt. Der sogenannte
«Urkabis» war eine wilde Kabisart (Brassica oleracea), die an den Küsten Europas wuchs. Über viele Jahrhunderte wurde dieser Wildkabis kultiviert und gezüchtet – so entstanden die heute bekannten
Kabisarten wie Weisskabis, Grünkabis (Federkohl), Wirsing und eben auch der Rotkabis.

Der Rotkabis kam vermutlich im Mittelalter durch Handelswege und Züchtung nach Mitteleuropa. Seine charakteristische Farbe verdankt er den enthaltenen Anthocyanen – das sind Pflanzenfarbstoffe, die auch in Blaubeeren oder Trauben vorkommen. Übrigens sieht der Rotkabiskopf halbiert absolut fantastisch aus!

Gesundheit und Inhaltsstoffe
Rotkabis ist ein echtes Superfood: Er enthält viele Vitamine – besonders Vitamin C, K und B-Vitamine, dazu Folsäure, Eisen, Kalium und reichlich Ballaststoffe. Seine Antioxidantien (vor allem die Anthocyane) haben entzündungshemmende und zellschützende Eigenschaften. Gekocht verliert er zwar etwas an Vitamin C, bleibt aber dennoch sehr gesund.

Küche und Geschmack
Rotkabis wird traditionell als Beilage zu deftigen Gerichten wie Gänsebraten, Rouladen oder Wild serviert. Klassisch wird er mit Apfel, Zwiebel, etwas Essig, Lorbeer und Nelken geschmort – eine perfekte Kombination aus süss und sauer. Er kann aber auch roh als Rotkabissalat verwendet werden, etwa mit einem Dressing aus Apfelessig und Honig. Auch in asiatischen Wokgerichten macht er sich gut – knackig und farbenfroh.

Ein kleiner und besonderer Tipp: Aus Rotkabis lässt sich auch eine Art Sauerkraut herstellen, indem man ihn genauso wie Weisskohl fermentiert. Geschmacklich ist das Ergebnis milder und leicht süsslich, aber ebenso probiotisch und gesund. Probieren Sie es einfach mal aus und überraschen Sie Ihre Familie mit einem roten Sauerkraut.

Fazit
Rotkabis ist ein vielseitiger, gesunder und geschmacklich abwechslungsreicher Klassiker, der weit mehr kann, als nur eine Beilage, z. B. für die Weihnachtsgans zu sein. Ob als Salat, fermentiert oder als Schmorgemüse, er ist farbenfroh, nährstoffreich und (mit dem richtigen Gewürz wie z. B. Kümmel, Fenchel, Anis oder Ingwer) auch magenfreundlich.

Rotkabis – so bunt wie das Leben:

Spaghetti Violetta mit Speck

Pouletfleischvogel gefüllt mit Rotkabis dazu Linsen-Specksalat

Geschmorte Entenbrust mit Rotkabisecken und Haselnüssen

Glasnudelsalat mit Limette und Rotkabis

Pizza Violetta

Rotkabisrisotto mit Gorgonzola

Rotkabispesto

Fruchtiger Rotkabis

Herbstlicher Apfel-Rotkabiskuchen

 


zurück zur Übersicht